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So klappt´s mit der Leinenführigkeit

Wenn wir uns eine positive Leinenführigkeit vorstellen, denken wir an eine durchhängende Leine. Gerät die Leine unter Spannung, passt der Hund sein Tempo an.

Schnüffeln und Umwelt erkunden ist natürlich erlaubt erlaubt und erwünscht

Unser Hund und wir sind entspannt und in positiver Stimmung.



Warum zieht Dein Hund eigentlich an der Leine?


Gründe dafür sind zum Beispiel:


  1. Dein Hund ist sehr aufgeregt und lässt sich stark von Umweltreizen ablenken.

  2. Dein Hund ist aus verschiedenen Gründen gefrustet.

  3. Dein Hund bevorzugt ein schnelleres Gangtempo und ist durch eine zu kurze Leine gehindert.

  4. Es handelt sich um erlerntes Verhalten.


Wie sollte eine gute Ausrüstung aussehen?


  1. Die Länge der Leine sollte mindestens 3 bis 5 Meter betragen und sollte einen angenehmen Griff haben und einen sicheren Halt bieten

  2. Das Gewicht und der Karabiner müssen passend zum Hundegewicht gewählt werden

  3. Du kannst auch einen Ruckdämpfer verwenden

  4. Kann dein Hund (noch) NICHT frei laufen, ist in geeigneten Gebieten eine deutlich längere Leine (Schleppleine) erforderlich!

  5. Achtung: Eine Schleppleine darf grundsätzlich NUR am Geschirr befestigt werden! Sonst besteht Verletzungsgefahr für deinen Hund, wenn er am Halsband in die lange Schleppleine brettert.


Halsband oder Geschirr?


Ob Du ein Halsband verwenden solltest oder ein Geschirr, ist nicht pauschal zu beantworten. Grundsätzlich sollte ein Hund, der permanent in der Leine hängt zumindest solange ein gut sitzendes, gepolstertes Geschirr bekommen, bis die Leinenführigkeit erfolgreich trainiert wurde. Aber auch das Halsband sollte breit, bequem und gut gepolstert sein.


Übrigens: Retriever-Halsbänder, mit oder ohne Stopp schneiden ein und verursachen Schmerzen. Das gilt auch für Anti-Zug-Geschirre die mit einem schmalen Riemen direkt in der Achsel verlaufen und so das Ziehen verhindern sollen. Auch hier wird bewusst ein Schmerzreiz provoziert, um das Ziehen an der Leine zu verhindern.

Bei Verwendung dieser "Hilfsmittel" besteht die Gefahr von Verletzungen beim Hereinlaufen in die Leine und das Risiko von Fehlverknüpfungen durch Schmerzen beim Hereinlaufen in die Leine.


Mal abgesehen davon, dass dies Tierschutzrelevant ist, hat der Einsatz dieser Sachen nichts mit verantwortungsbewusster und fairer Führung und Erziehung zu tun.


Wie klappt es denn nun mit der Leinenführigkeit?




Tipp Nr.1 - Leinenführung beginnt zu Hause


So, wie ihr euren Spaziergang beginnt, wird er auch verlaufen. Also achtet auf eine ruhige Atmosphäre beim Anlegen des Geschirrs/des Halsbandes und beim Verlassen des Hauses.


Tipp Nr.2 - Das richtige An- und Ableinen


  1. Ruf deinen Hund zu dir heran.

  2. Stehe oder hocke dich seitlich zu deinem Hund und achte auf deine Körpersprache (beuge dich nicht über deinen Hund)

  3. Löse oder hake den Karabiner sanft ein

  4. Lobe deinen Hund für ruhiges Stehen

  5. Zum Schluss erfolgt deine ruhige Freigabe in den Freilauf bzw. dein ruhiges Signal zum gemeinsamen Loslaufen an der Leine


Tipp Nr.3 - Immer schön locker bleiben


Lasse deine Arme am Körper, halte ruhigen Kontakt zu deinem Hund. Gib ihm ein kurzes Signal oder sprich ihn an, wenn er zu schnell wird. Bleibe in jeder Situation ruhig. Rucken und ziehen am Geschirr hat nur zur Folge, dass dein Hund noch schneller von Dir weg möchte.


Tipp Nr.4 - Das Ding mit der Ablenkung


  1. Ist dein Hund so stark von Umweltreizen abgelenkt, dass er zu aufgeregt ist um an lockerer Leine zu laufen, gehe vorerst in reizärmerer Umgebung und trainiere an den einzelnen Reizen die Impulskontrolle.

  2. Lege Ruhepausen und "Entspannungsinseln" auf euren Spaziergängen ein. Setzt euch gemeinsam hin und beobachtet die Natur.

  3. Auf eurem gemeinsamen Spaziergang ist nur Zeit für dich und deinen Hund!

  4. Zeige deinem Hund auch interessante Dinge, so bekommst Du seine Aufmerksamkeit und bleibst interessant für ihn.


Tipp Nr.5 - Die Aufmerksamkeit


Du solltest spontanen Blickkontakt deines Hundes immer loben. Lobe und belohne ihn auch, wenn er dir bei Richtungswechsel schnell folgt, sein Tempo an deines anpasst und stehen bleibt, wenn Du stehen bleibst. Dazu gehört auch, dass Du auf deinen Hund achtest, gemeinsame Beschäftigungen initiierst und ihm Zeit gibst, die Umwelt zu erkunden.



Fazit


Das Laufen an lockerer, entspannter Leine beginnt nicht mit dem Anlegen der Leine, sondern funktioniert erst, wenn alle Grundvoraussetzungen erfüllt sind:

  1. Ein weitestgehend entspannter Hund , der auch bei Umweltreizen gelassen bleiben kann

  2. Eine ausreichend lange Leine

  3. Die Belohnung der Orientierung am Menschen

  4. Das Laufen an lockerer Leine loben und belohnen, wenn es dein Hund von sich aus tut, egal, wie kurz dieser Moment sein mag

  5. Du bist Vorbild für deinen Hund, also bleib fair, ruhig und entspannt.

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